Windpark Roden
Pressemitteilung der Gemeinde Roden zum Windpark vom 24.04.2025
Fortschritt und Mehrwert für die Region
Die Gemeinde Roden freut sich, den erfolgreichen Abschluss der Flächensicherungsverträge für den geplanten Windpark bekanntzugeben. Seit 2023 fanden intensive Gespräche zwischen Bürgern, Flächeneigentümern und Gemeindevertretern statt. Gemeinsam mit dem örtlichen Energieversorger DIE ENERGIE wird damit ein bedeutendes Projekt zur Förderung erneuerbarer Energien umgesetzt.
Das Projekt sieht den Bau von bis zu sieben modernen Windenergieanlagen vor, von denen drei auf privaten und vier auf kommunalen Flächen errichtet werden sollen. Nach Abschluss der privaten Flächensicherungen zu Beginn des Jahres 2024 konnte auch der Nutzungsvertrag mit der Gemeinde nach der Klärung letzter inhaltlicher Details erfolgreich abgeschlossen werden. So erhält die Gemeinde Roden die Möglichkeit, neben den Pachteinnahmen, sich mit 5 % direkt an der Windparkgesellschaft zu beteiligen. Diese Form der Beteiligung unterstreicht die vertrauensvolle und langfristige Partnerschaft zwischen der Gemeinde und dem Energieversorger und eröffnet der Gemeinde gleichzeitig die Chance, zusätzlich am wirtschaftlichen Erfolg des Windparks zu partizipieren.
Weiterhin soll die Bürgerbeteiligung über eine Energiegenossenschaft umgesetzt werden. Über eine eigens gegründete Genossenschaft erhalten Bürgerinnen und Bürger vor Ort
die Möglichkeit, sich finanziell am Windpark zu beteiligen und so direkt von den Erträgen der Windstromerzeugung zu profitieren.
Alle finanziellen Vorteile für die Gemeinde auf einem Blick
Der Windpark bringt der Gemeinde Roden erhebliche wirtschaftliche Vorteile und eröffnet langfristig neue finanzielle Spielräume. Diese zusätzlichen Einnahmen stärken die Gemeindefinanzen und ermöglichen Investitionen in wichtige lokale Projekte.
Die Einnahmen setzen sich zusammen aus einer Pacht, dem „Wind-Cent“, ggf. einer Gewinnbeteiligung und den Gewerbesteuereinnahmen.
Die Höhe der Einnahmen für die Gemeinde steigt direkt mit der wirtschaftlichen Rentabilität des Windparks – je erfolgreicher der Betrieb, desto größer der finanzielle Vorteil.
Nach derzeitiger Planung wird der Windpark einen jährlichen Beitrag im mittleren sechsstelligen Bereich zur Gemeindekasse leisten. Mit diesen zusätzlichen Mitteln kann die Gemeinde langfristige Investitionen planen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.
Erste Planungen laufen seit Januar 2023
Nachdem bekannt war, dass das Wind-an-Land-Gesetz zum 01.02.2023 in Kraft tritt, welches den Ausbau der Windenergie in Deutschland beschleunigen soll, hat sich der Gemeinderat bereits im Jahre 2022 für ein proaktives Vorgehen entschieden, eigene
Planungen für einen Windpark auf Gemeindefläche voranzutreiben, um das Heft, sozusagen, selbst in der Hand zu haben.
Der Gemeinderat hat zunächst in nichtöffentlicher Sitzung Anfang des Jahres 2023 drei Investoren eingeladen, die jeweils ihr mögliches Konzept für einen Windpark Roden vorgestellt haben.
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile der im Rahmen einer Windparkentwicklung für die Gemeinde relevanten Investoren, insb. auch der zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Nutzens für die Kommune sowie unter Berücksichtigung der hohen Realisierungs- und Erfolgsaussichten, hat sich der Gemeinderat für das regionale Unternehmen „DIE ENERGIE“ ( Kommunen halten mehr als 50% der Gesellschafteranteile) in Partnerschaft mit der Thüga Erneuerbaren Energien entschieden.
DIE ENERGIE hat daraufhin die notwendigen Gutachten beauftragt und den BImSchG Antrag gestellt. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde den Vertrag umfangreich von einem unabhängigen Juristen prüfen lassen. Kurz bevor dieser unterzeichnet werden sollte, wurde im November 2024, von besorgten Rodener Bürgern, ein weiterer Investor, die Fa. Primus Energie, ins Spiel gebracht. Obwohl DIE ENERGIE bereits in umfangreiche Vorleistungen getreten war, hat die Gemeinde auch dieses Angebot ernst genommen und die Modalitäten abgewogen. Aus bereits genannten Gründen hat der Gemeinderat jedoch mehrheitlich den Beschluss gefasst, den Windpark mit dem Unternehmen DIE ENERGIE zu verwirklichen.
Vorteile für private Eigentümer
Auch die privaten Eigentümer der Flächen profitieren von regelmäßigen Pachteinnahmen. Neben der Gründung einer Energiegenossenschaft, über die sich die Bürger der Region direkt am Projekt beteiligen können, verfolgt der Energieversorger DIE ENERGIE darüber hinaus das Ziel den Haushalten in der betroffenen Region einen vergünstigten Stromtarif anzubieten, was eine zusätzliche Motivation für die Wahl des regionalen Partners war.
Sowohl DIE ENERGIE als auch die Gemeinde zeigen sich erfreut darüber, wie viele Eigentümer sich entschieden haben, geschlossen am Pool-Modell teilzunehmen, um einer Teilhabe aller betroffenen Eigentümern zu ermöglichen.
Fairness und Transparenz bei Pachtverträgen
In der Region sind mehrere Windparkprojekte in Planung, die unterschiedliche Beteiligungskonzepte und variierende Pachtangebote mit sich bringen. Dies hat in der Bevölkerung zu Unsicherheiten geführt, da verschiedene Pachthöhen kursieren. Die Gemeinde Roden legt großen Wert auf Transparenz und erklärt die wesentlichen Faktoren, die die Höhe der Pachten beeinflussen und dementsprechend bei der Einordnung der Pachthöhen zu berücksichtigen sind:
- Windhöffigkeit: Die Wirtschaftlichkeit einer Windenergieanlage hängt maßgeblich von den lokalen Windverhältnissen ab. Für den Windpark Roden liegt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit auf Nabenhöhe bei ca. 5,9 m/s, was dem regionalen Durchschnitt entspricht. Gleichzeitig können benachbarte Anlagen die Effizienz einzelner Turbinen beeinflussen, was die Erträge moderat mindern kann. In Roden ist die Situation über den Betrieb der weiteren umliegenden Anlagen noch teilweise ungeklärt.
- Langfristige Planung: Während einige Windparkprojekte von privaten Investoren entwickelt und nach Errichtung schnell verkauft werden, setzt der örtliche Energieversorger auf langfristigen Betrieb. Dies gewährleistet realistische Pachtkonditionen und einen stabilen Betrieb ohne das Risiko wirtschaftlicher Instabilitäten.
- Anzahl der Beteiligtenten: In Projekten mit vielen beteiligten Flächeneigentümern, wie beim Windpark Roden, werden die Gesamterträge auf mehrere Parteien verteilt. Dies führt zwar zu
geringeren individuellen Pachten, sorgt aber für eine gerechte Einbeziehung aller betroffenen Eigentümer und steigert die Akzeptanz des Projekts in der Region.
- Status der Projektplanung: In einem frühen Stadium – etwa bei der ersten Vorstellung der Projektvorgehensweise – lässt sich die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Windparks und damit auch die Höhe möglicher Pachtzahlungen nur schwer beziffern. Erst im Verlauf der weiteren Planung konkretisiert sich, wie viele Anlagen tatsächlich realisiert werden können und wie sich die Investitionskosten für Bau, Installation und Anlagentechnik entwickeln. Ein direkter Vergleich mit Pachtzahlungen aus anderen Projekten greift daher häufig zu kurz.
Langfristige Perspektiven
Der örtliche Energieversorger wurde als verlässlicher Partner für den langfristigen Betrieb des Windparks gewählt, der einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten wird. Durch die breite Einbindung der Eigentümer und die Zusammenarbeit mit einem regionalen Partner wird der Windpark finanzielle sowie soziale Stabilität für die Gemeinde schaffen.
Gemeinde Roden
Johannes Albert
Erster Bürgermeister